Ich beobachte dich schon eine ganze Weile, jeden Tag steigen wir in den selben Bus, ich auf den Weg zur Arbeit und du vermutlich auch. Warum du mir aufgefallen bist, kann ich gar nicht sagen. Du bist groß, vermutlich trainiert – was auch dein langer Sweater den du immer trägst, nicht vollständig verbergen kann. Dazu ein Allerweltsgesicht. Als attraktiv würde ich dich nicht bezeichnen, aber unattraktiv bist du auch nicht, sondern einfach so der „random guy“.
Ich freue mich schon morgens mit dir in den Bus zu steigen, erwartungsvoll, ob es dieses Mal endlich klappt und wir miteinander ins Gespräch kommen.
Doch wie jeden Morgen, nimmst du von mir keinerlei Notiz. Warum falle ich dir nicht auf?
Was mache ich falsch?
Du setzt dich, wie jeden Morgen, auf einen der verbliebenen Sitzplätze, die auf unserer Linie, zu unserer Zeit, eher spärlich gesät sind.
Mit deinen Kopfhörern und mit dem Blick, fest auf das Handy gerichtet, schottest du dich von der Außenwelt ab.
Wie soll ich nur zu dir durchdringen?
Wieder zu Hause, wälze ich das Internet danach, wie man Männerblicke auf sich ziehen kann. Nicht, dass ich das nicht wüsste – denn unattraktiv bin ich nicht und trotzdem fühle ich mich so, weil ich dir nicht aufgefallen bin.
Den weisen Ratschlägen aus dem Netz, will ich gerne glauben schenken, mache mich mehr zurecht als sonst, male mir ein Gesicht, dass keiner kennt und betrete so am nächsten morgen den Bus.
Dabei schlägt mir mein Herz bis zum Hals, als ich wieder mal erwartungsvoll in deine Richtung blicke.
Diese Leere in deinen Augen und die Tatsache, dass du mich weiterhin mit Ignoranz strafst, nagen an mir. Deine Umwelt wird immer aufmerksamer, auf meine sorgfältig auswählten Outfits die mit ihren tief ausgeschnittenen Oberteilen, um deine Aufmerksamkeit betteln – aber keine Reaktion deinerseits.
Heute liegen deine Haare anders als sonst, hast du verschlafen oder hattest du einfach zu wenig Zeit heute Morgen?
Wie gerne wäre ich der Grund, der dir den Schlaf raubt…
Heute ist mein freier Tag und ich fahre trotzdem – wie jeden Tag – um 07:10 Uhr mit dem Bus, nur um dich zu sehen und um erneut festzustellen, dass du mich nicht siehst…
Morgen spreche ich dich an! Das habe ich mir fest vorgenommen!
Dann geschieht etwas Aufregendes:
Am Abend fahre ich wieder mit dem Bus, um ein paar Lebensmittel einzuholen. Ich sitze bereits, als du zusteigst. Dein Blick schweift durch die Reihen und ich habe das Gefühl, dass du mich einen Wimpernschlag länger anschaust, als es notwendig gewesen wäre, die Auswahl an freien Sitzplätzen zu sondieren.
Innerlich zerspringe ich fast vor Glück, als mir auffällt, dass du eine Sporttasche und ein Basketball Trikot trägst.
Mein Blick klebt an deinen definierten Armen, endlich zeigst du mal mehr von dir, was nur fair ist, wo ich doch auch schon soviel Haut von mir gezeigt habe!
Kurz darauf erhebst du dich Richtung Bustür.
Du kannst jetzt nicht aussteigen! Nicht jetzt! Ich will nicht, dass du gehst, denn ich habe mich an dir noch nicht sattgesehen! Eine Kurzschlussreaktion meinerseits: Ich laufe dir nach und steige in letzter Sekunde ebenfalls aus dem Bus aus. Scheiß auf den Einkauf! Ich will jetzt wissen, wo du trainierst, vielleicht gibt es ja mal ein Turnier, bei dem ich dich anfeuern könnte?
Ich verfolge dich, mit klopfendem Herzen und schlage erst einen anderen Weg ein, als ich sehe, dass du in die nahegelegene Turnhalle biegst. Logischer Weise – darauf hätte ich eigentlich auch früher kommen können…
Meine Begeisterung, zu wissen wie du deine Freizeit verbringst, hält noch den ganzen Fußmarsch bis nach Hause an.
Dabei stelle ich mir vor, wie du trainierst: Schweißperlen wandern deinen Hals hinab, deine Muskeln spannen sich an, während du lässig den Ball führst.
Sicher machst du viele Punkte für dein Team – oder für mich!
Mittlerweile wieder zu Hause, bin ich noch immer gedanklich an dich gekettet: Ob dein Training wohl schon beendet ist und du unter der Dusche stehst? Die in mir aufsteigende Hitze, will bei dem Gedanken an diese Szene nicht weichen, erst, als ich meine zarten Finger in meinen Slip verschwinden lasse, wo diese zaghaft meine feuchten Lippen umkreisen, wird es etwas besser.
Flüssig gewordene Lust, klebt an meinen Fingern und erwecken in mir den Wunsch, mich vollständig zu entkleiden, um mich ausgiebig mit dem Gedanken an dich zu vergnügen…
Mit geschlossenen Augen, stehst du – vor meinem geistigen Auge, unter lauwarmen Wasser, dass wie ein starker Regenguss auf dich niederprasselt. Anstrengung und Schweiß versuchst du Richtung Abfluss zu befördern, bevor du dich einzuseifen beginnst.
Erst den Oberkörper und dann immer weiter Richtung – ich sollte hier aufhören! Ich bemühe mich um Vernunft, presse meine Beine zusammen und versuche den Gedanken an dich loszuwerden.
Aber ich kann nicht!
Ich brauche dich!
Wieder öffne ich meine Beine, bearbeite meine viel zu nasse Mitte mit meinen Fingern, die mir nicht annähernd die Befriedung geben können, die ich jetzt gerade bräuchte. Kurzerhand schnappe ich mir, das neben mir liegende Sofakissen und reite es heftig, während ich mir vorstelle, wie dich im Gegenzug, deine starken Hände waschen. Deine Hand an deinem Glied – vielleicht denkst du ja auch gerade an mich und lässt deine waschende, in eine masturbierende Handbewegung übergehen…
Mit zuckenden Beinen, kicke ich das von mir besudelte Kissen, angewidert vom Sofa.
Gott! Ich halt das nicht aus! Was machst du nur mit mir?!
Nach diesem Erlebnis, reißt unser „Kontakt“ in meinen Gedanken nicht mehr ab, sondern intensiviert sich: In meinem Kopf spreche ich mit dir, erzähle dir wie mein Tag war oder was ich erlebt habe. Manchmal erzähle ich dir auch abenteuerliche Geschichten, die ich erfunden habe, nur damit du nicht merkst wie unspektakulär mein Leben ist und wie einsam ich mich eigentlich fühle.
Nach einem anstrengenden Arbeitstag, weißt du mich aufzubauen, du sagst immer die richtigen Worte, ich wüsste schon nicht mehr, was ich ohne dich täte.
Dann, wann immer es möglich ist, treiben wir es miteinander, ich liebe es, wenn du mich – genau wie jetzt, in meinen Gedanken fragst: „Und? Wie möchtest du mich heute?“
Du siehst das Funkeln in meinen Augen: „Warum ignorierst du mich immer an der Bushaltestelle?!“
„Das weißt du doch schon!“ gibst du gelangweilt zurück.
„Ich will es aber nochmal hören!“ raune ich dir ins Ohr, während ich in dein Ohrläppchen beiße.
„Okay okay,“ gibst du dich geschlagen, denn ich weiß, wie ich mit dir umgehen muss, um das zu bekommen, was ich will:
„Ich höre?!“ gebe ich mit zuckersüßer Stimme von mir.
„Um dein Verlangen nach mir zu steigern! Deshalb ignoriere ich dich Tag für Tag!“
Meine Mundwinkel verziehen sich zu einem hämisches Grinsen: „Ob du diesem Verlangen überhaupt gewachsen bist?“
Mit gespielter Überlegenheit fessel ich dich, mit dem Gürtel meines Morgenmantels, den ich mir kurz nach der Dusche, die ich nach der Arbeit immer so dringend brauche, übergezogen habe.
Ohne Unterwäsche, versteht sich, wie fast jeden Tag.
Ich throne auf deinem Schoß und genieße den Anblick deines mir ausgeliefertem Körpers, auf der hellen Mikrofaser Wohnlandschaft.
Dein Shirt schiebe ich hoch, während ich dir den Rest deiner Kleidung, buchstäblich vom Leib reiße.
„Du gehörst mir!“ flüstere ich dir unmissverständlich ins Ohr, erhebe mich, packe deine Beine und ziehe dich unsanft vom Sofa auf – den mit Hochflorteppich ausgelegten Parkettboden – weil ich es hart will, weil ich mir die Knie aufschürfen will, wenn ich dich reite, gleichzeitig habe ich das Bedürfnis mich zu erden, den Boden zu spüren als eine Art spirituellen Akt, während ich dein hartes Stück Fleisch immer wieder in mich fahren lasse.
Das Verlangen, in deinen sonst so leeren Augen, treibt mich an, wie gerne würdest du mich berühren, mit deinen gefesselten Händen erkundend über meinen Körper wandern – aber ich lasse dich nicht!
Stattdessen genieße ich meinen Höhepunkt und versage dir deinen – Strafe muss sein! Immerhin hast du mich an der Bushaltestelle wieder keines Blickes gewürdigt!
Du glaubst, du könntest mit mir spielen? Dabei spiele ich gerade mit dir!
Die Enttäuschung darüber, steht dir ins Gesicht geschrieben. Ich verändere meine Position, hocke fast auf deinem Gesicht, nur wenige Zentimeter trennen uns. Deinen heißen Atem, spüre ich auf meiner Vulva.
Wie gerne du wohl das Meer der Lust mit deiner Zunge auffangen wolltest, dass kurz davor ist, sich über deinem Gesicht zu ergießen?!
„Du weißt, was du tun musst! Dann bekommst du alles! Beachte mich!“ hauche ich dir noch einmal zu, bevor ich von dir ablasse, mich wieder anziehe und dich zurück lasse.
„Ich muss nochmal weg“, rufe ich dir zu, ehe ich die Wohnung verlasse, hin zur Trainingshalle, weil ich weiß, dass du heute wieder trainierst.
Erleichternd sehe ich dich im flackernden Licht der Außenbeleuchtung vor der Halle stehen. Du bist viel zu früh – so wie ich.
Der perfekte Moment!
Als ich meine Deckung verlassen will, um dich anzusprechen, sehe ich, dass eine Frau auf dich zu kommt. Deine Augen voller Freude und Lebendigkeit – kein Blick der Leere mehr, alles nur ihretwegen.
Ich stehe da wie vom Donner gerührt, unfähig mich zu bewegen. Tränen laufen mir über die Wangen, als sich zu meiner grenzenlosen Enttäuschung, das Gefühl der Wut hinzu gesellt.
Das wirst du mir büßen!
In meinen Gedanken wartest – nein! Er-wartest du meine Rückkehr.
Wenn du gedacht hast, dass du mit mir einen vergnüglichen Abend haben könntest, hast du dich getäuscht!
Du hast dieses Spiel eindeutig zu weit getrieben, aber das lasse ich dich gleich spüren.
Das Zuknallen der Haustür, kündigt meine Ankunft an. Mit festen, fast schon aggressiven Schritten, stürme ich das Wohnzimmer.
In meinen Gedanken, sitzt du schon wieder auf dem Sofa, mit verschränkten Armen und einem herausfordernden Blick:
„Na? Wie hat dir meine kleine Überraschung gefallen?!“ fragst du mich unverschämter Weise.
„Wie kannst du mir das nur antun?“ erwidere ich vorwurfsvoll und versuche jegliche Kränkung zu verbergen.
„Du weißt doch warum ich das tue, wir haben doch schon so oft darüber gesprochen. Ich dachte, du seist stark genug, ich hab mich wohl getäuscht…“.
Du entthronst mich mit deinen Worten.
„Ja, du täuscht dich.“ gebe ich mit gesenktem Kopf zurück.
„Warum sollte ich dich also eines Blickes würdigen?! Gib mir einen Grund, warum ich an dich denken sollte!“ provozierst du mich weiter.
„Wie du willst!“ tue ich amüsiert und falle über dich her.
Ich bin geladen und elektrifiziert, von deinen Provokationen und von unserem Spiel im Generellen, ich weiß nicht mehr wo du aufhörst und ich anfange. Alles verschwimmt, ich übersteige Grenzen, von denen nicht einmal wusste, dass sie existieren. Aber du willst es so und ich liebe dich zu sehr um es nicht auch zu wollen…
Schon wieder liegst du bäuchlings gefesselt unter mir. Deine Hose ziehe ich nur so weit runter, wie es sein muss, um deinen Hintern zu entblößen. Meine Hand geht zu deinem Glied, um mich deiner Erektion zu vergewissern. Der Gürtel aus meiner Jeans, lässt sich in Windeseile lösen und ich verpasse dir mehrmals schmerzvolle Hiebe, die du mit lustvollem Stöhnen quittierst.
So sehr ich das auch genieße – ich habe Nachbarn! Also dämpfe ich deine Laute, indem ich dir das einst von mir besudelte Sofakissen ins Gesicht drücke. Du erntest weitere Hiebe mit meinem Gürtel – ich bin zufrieden mit meiner Arbeit, entferne das Kissen und lasse dich zusehen, wie ich es mir auf der Vielzahl, deiner leuchtend roten Striemen, selbst besorge! Damit gebe ich dir sicherlich einen Grund, an mich zu denken.
Spätestens aber morgen früh, um 7:10, wenn du in den Bus steigst und dich mit deinem geschundenen Hinterteil, für einen Stehplatz entscheiden musst!